Der DASV e.V. unterhält schon seit kurz nach seiner Gründung im Jahre 2005 Kooperationen zu verschiedenen archäologischen Fachverbänden oder Gesellschaften in der Bundesrepublik Deutschland. Relativ rasch kam es auch zur Kontaktaufnahme zu ebensolchen Vereinigungen in Österreich und der Schweiz, sodass mittlerweile Verbindungen zwischen dem DASV und insgesamt 13 anderen darartigen Institutionen existieren. Diese dienen unter anderem zur Verständigung zwischen Studierenden und etablierten Archäolog*innen, zum Informationsaustausch über aktuelle Themen und Vorgänge in der archäologischen Fachwelt und zur gegenseitigen Vernetzung. Auch gemeinschaftlich organisierte Projekte, so beispielsweise eine Tagung mit dem Titel “Vermittlung von Vergangenheit. Gelebte Geschichte als Dialog von Wissenschaft, Darstellung und Rezeption”, sind aus diesen Kooperationen bereits erwachsen.
Wie wichtig dabei das In-Verbindung-Bleiben mit den kooperierenden Vereinigungen ist und wie schwierig sich dies aufgrund verschiedener Faktoren gestaltet, mussten die Mitglieder des DASV-Vorstands sowie die Delegierten, die für die Kontaktaufnahme von den Mitgliedern des DASV zu den jeweiligen Kooperationspartnern entsendet werden, in den letzten Jahren schmerzlich erfahren: Der Kontakt zu vielen Verbänden wurde spärlicher, pausierte oder brach sogar ganz ab.
Daher hat es sich der Vorstand in enger Zusammenarbeit mit den Delegierten in den letzten drei Jahren zur Aufgabe gemacht, die existierenden Kooperationen zu revidieren, zu aktualisieren und zu reaktivieren und neue Vereinbarungen auszuarbeiten. Zu diesem Zweck gehen Delegierte, Vorständische oder sonstige Mitglieder des DASV aktiv auf Verbände und Gesellschaften zu und präsentieren unseren Verein auf deren Tagungen, Kongressen oder Mitgliederversammlungen.
So taten es im Oktober 2022 auch die Autor*innen dieses Textes auf dem gemeinsamen internationalen Symposium der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (ÖGUF, Kooperationspartner des DASV) und der Anthropologischen Gesellschaft (AG) in Wien im Naturhistorischen Museum. Die Veranstaltung stand unter dem Thema “Wissenschaftliche Gesellschaften. Standortbestimmung und Perspektiven der Archäologie, Anthropologie und Ethnologie”. Neben dem DASV stellten sich insgesamt über 20 Fachvereine, Gesellschaften und Vereinigungen vor, primär aus Österreich, aber auch aus der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz. Mehr oder weniger allen Vorträgen war gemeinsam, dass eine unterschiedlich ausgeprägte Sorge um die Zukunft der jeweiligen Institution direkt angesprochen wurde oder zumindest latent mitklang. Positiv überrascht, dass das Nachwuchsproblem bereits in vielen - zugegeben primär in den österreichischen - Fachgesellschaften und Verbänden thematisiert wird und Lösungsvorschläge erarbeitet werden.
Der Fokus in unserem Vortrag lag neben einer reinen Vorstellung des DASV vor allem auf den Gründen, warum Fachinstitutionen und -verbände für Studierende unattraktiv erscheinen und wie dieses Problem angegangen werden kann. Darüber hinaus erörterten wir die spezifischen Benefits, die sowohl für die in der Ausbildung befindlichen, als auch für die bereits etablierten Archäolog*innen bzw. die Gesellschaften und Institutionen aus einer stärkeren Zusammenarbeit resultieren können. Als Fazit kann resümiert werden, dass der DASV sich dazu als Bindeglied zwischen beiden Seiten nicht nur besonders eignet, sondern auch anbietet, um die so wichtige gegenseitige Verständigung zu kanalisieren (mehr dazu ist am Jahresende in Band 152 der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien zu lesen). Der Vortrag mündete in einer konstruktiven Diskussion, die auch abseits des Rednerpults lebhaft weitergeführt wurde. So konnten nicht nur neue Kooperationen angeregt, sondern auch zwei nahezu vergessene mit bundesdeutschen Altertumsverbänden wieder neues Leben eingehaucht werden.
Alles in allem ist zu sagen, dass der Vortrag nicht nur den DASV wieder etwas mehr in den Fokus der etablierten archäologischen Fachgesellschaften und Vereine gerückt hat, sondern auch den Autor*innen selbst ein schönes verlängertes Wochenende in Wien mit vielen neuen Kontakten und Erfahrungen beschert hat. Und mal ehrlich, wer möchte nicht einmal hinter die Kulissen des altehrwürdigen Naturhistorischen Museums Wien schauen und mit einem feinen Glas Champagner auf dem Museumsdach bei Nacht mit einem grandiosen Blick über die Stadt auf einen gelungenen Vortrag anstoßen?
Dachverband Archäologischer Studierendenvertretungen e.V.
c/o Lisa Holler
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