Die Ausarbeitung der Umfrage erfolgte im Rahmen der Pfingst-IFaTa 2023 in Bonn. Der Umfragezeitraum belief sich auf knapp 3 Monate und es haben insgesamt 451 Personen aus dem archäologischen, akademischen Umfeld in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. 68 % (306 Pers.) der Befragten sind aktuell an einer Universität eingeschrieben.
Die Resultate der Umfrage zeigen, dass es in der Archäologie leider zu vielen Vorfällen von Diskriminierung und sexualisiertem Fehlverhalten kommt: rund die Hälfte der Teilnehmer*innen hat bereits Diskriminierung erfahren und rund ein Drittel hat bereits sexualisiertes Fehlverhalten erlebt.
Als kritisch betrachten wir, dass in den meisten Fällen nicht oder nicht ausreichend geholfen wurde. Gründe, die hierfür angegeben wurden, sind unter anderem fehlende Anlaufstellen oder auch Unsicherheit der Betroffenen bezüglich Auswirkungen auf die akademische bzw. berufliche Laufbahn. Mehrheitlich (30–40 %) kommt es, laut der Umfrage, vor allem an den Universitäten und Grabungen zu Vorfällen.
Wir konnten zudem in Erfahrung bringen, dass die deutliche Mehrheit der Befragten sich wünscht, dass der Umgang mit diskriminierendem und sexualisierten Fehlverhalten an Universitäten mehr thematisiert wird. Die Anzahl an Teilnehmenden zeigt, wie wichtig und aktuell die Thematik für viele (ehemalige) Studierende ist.
Hierzu ist anzumerken, dass rund 37 % angegeben haben, dass sie nicht wissen, an wen sie sich an ihrem Institut, in einer solchen Situation, wenden könnten.
Unser Appell an alle Institute ist hiermit also, insbesondere bei Grabungen, aber auch direkt im Universitätsgebäude eine direkte Ansprechperson für solche Thematiken zu schulen. Plakate und Broschüren mit Telefonnummern und Adressen für passende Anlaufstellen wären unserer Meinung nach ebenso sehr wichtig.
Es ist unserer Ansicht nach, ausgesprochen wichtig, auf diskriminierendes und sexualisiertes Fehlverhalten in der Archäologie aufmerksam zu machen.
In Zukunft möchten wir an weiteren Projekten zur Verbesserung der Problematik arbeiten und hoffen, hiermit den Alltag von Archäologiestudent*innen nachhaltig zu erleichtern.
Die volle Auswertung der Umfrage kann unter folgender Adresse eingesehen werden:
https://doi.org/10.5281/zenodo.10775014
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